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Hinrichtung eines deutschen Kommunisten in München, 1919

Hinrichtung eines deutschen Kommunisten in München, 1919.

Hinrichtung eines deutschen Kommunisten in München, 1919.

Auf der Rückseite dieses Fotos steht: „Zum ewigen Andenken an den Spartakisten Krieg in München Bayern“. Englisch: „Als ewiges Andenken an den Spartakuskrieg in München, Bayern“ .

Einigen Quellen zufolge handelt es sich um eine reale Situation, andere wiederum behaupten, es handele sich um ein gestelltes Foto. Aufgrund verschiedener Unstimmigkeiten auf dem Foto ist es höchstwahrscheinlich eine Inszenierung. Erstens sieht es nicht wie eine tatsächliche Hinrichtung aus. Sie stehen zu nah an der Wand, um ohne Abpraller zu schießen, und sie zielen oder legen ihre Waffen nicht so an, dass sie schussbereit wären.

Der Mann ganz rechts ist der auffälligste. Seine Haltung ist völlig ungeeignet zum Schießen, sein Gewehrgriff ist falsch, und er blickt in die Kamera. Auch der Offizier blickt direkt in die Kamera. Zwei der Männer in der hinteren Reihe scheinen mit ihren Mauser 98 nicht vertraut zu sein.

Schauen Sie sich den Mann an, der hingerichtet werden soll. Er hat eine trotzige Haltung, stylische Kleidung, tolle Haare und sieht viel zu lässig aus. Deutsche Fotojournalisten des frühen 20. Jahrhunderts inszenierten ihre Fotos häufig (manchmal zu Propagandazwecken). In ihren Augen war es nicht so, dass sie fälschten, sondern nur, dass sie eine wahre Geschichte auf visuell überzeugende Weise erzählen wollten.

Der Uniform nach zu urteilen, handelt es sich bei den Männern aus dem Erschießungskommando um Freikorps und nicht um reguläre Armeetruppen. Freikorps waren paramilitärische Gruppen, die erstmals im Dezember 1918 nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg auftauchten.

Sie bestanden aus ehemaligen Soldaten, arbeitslosen Jugendlichen und anderen Unzufriedenen und wurden von ehemaligen Offizieren und anderem ehemaligen Militärpersonal angeführt. Im Frühjahr und Sommer 1919 breiteten sie sich in ganz Deutschland aus. Die Freikorps wurden eingesetzt, um die Deutsche Revolution von 1918–1919 niederzuschlagen und im Mai 1919 die Bayerische Räterepublik zu zerschlagen.

Sie lösten sich 1920 offiziell auf, doch viele ihrer Mitglieder traten der jungen NSDAP bei und wurden zu den ersten Vollstreckern der Partei – der späteren SA. Ein ehemaliges Mitglied des Freikorps, Ernst Röhm, wurde Chef der SA.

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