
Deutscher Motorradkurier in Russland, 1942.
Das Fahren auf einem ungeschützten Fahrzeug im russischen Winter, hier einem Motorrad-Kombi, erforderte Schutzkleidung. Dieser Kradfahrer trägt einen pelzgefütterten Wachmannsmantel, dicke Fäustlinge, die pelzgefütterte Mütze des wendbaren Winteranzugs, die zweifellos unter dem Mantel getragen wird, und eine Gasmaske zum Gesichtsschutz.
Der Luftfilterbehälter wurde aus der Gasmaske 38 entfernt. Für kaltes Wetter wurden spezielle zusätzliche Okularlinsen ausgegeben, um ein Beschlagen durch die Schaffung eines Luftraums zwischen den beiden Linsen zu verhindern.
Das deutsche Militär war im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) der größte Arbeitgeber für Motorräder. Am 22. Juni 1941 startete Deutschland das Unternehmen Barbarossa, die Invasion der Sowjetunion mit drei Millionen Mann.
Während der darauffolgenden Feldzüge erfüllten die Militärmotorradfahrer eine Vielzahl von Aufgaben, darunter den Chauffeurdienst für Offiziere, die Zustellung von Depeschen und sogar warmen Mahlzeiten, die Verwendung als Aufklärungspatrouille, als Spitzenfahrzeug, das die Hauptlast der Schlacht trug, und manchmal auch die Verwendung als speziell ausgerüsteter Panzerzerstörer.
Wie alle Motorradfahrer gab es auch unter diesen Soldaten, die sich „Kradmelder“ nannten, eine gewisse Verbundenheit. Sie fuhren ungeschützt, ohne die Panzerung der Panzer, ohne die Sicherheit von Hunderten Fußsoldaten an ihrer Seite. Sie waren sozusagen bewegliche Ziele, wie ein Magnet für Scharfschützen, und dann waren da noch Minenfelder, Artilleriefeuer und Tieffliegerangriffe, mit denen sie zu kämpfen hatten.
Der andere Feind war das russische Wetter. Im Herbst verwandelten sich die Straßen in nahezu unpassierbare Sümpfe, und die Felder, über die die Motorräder fuhren, verwandelten sich in „einen Meter tieferen Schlammsee“.
Im Winter fielen die Temperaturen auf -40 Grad Celsius, Motoröl und ungeschützte Soldaten gefror. Einige deutsche Motorradfahrer profitierten von speziellen Heizsystemen, die an ihren Maschinen angebracht waren, darunter Fuß- und Handwärmer. Bis Kriegsende kehrten jedoch viele, wenn nicht die meisten Motorräder samt ihren Fahrern nie wieder nach Hause zurück.